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Beschneidung und Religion
MICHAEL PACHER, Beschneidung Jesu, aus dem Altar in der Kirche in St. Wolfgang, 1479 – 81

Beschneidung und Religion

von Yakup Demir

Im Koran gibt es keine Stellungnahme zur Beschneidung, weder was die Frau, noch den Mann betrifft. Die Beschneidung war ein Brauch alter Traditionen auf der arabischen Halbinsel vor der Offenbarung des Korans.

In der Bibel hingegen empfiehlt man Abraham eine Beschneidung durchzuführen.„Und Gott sprach zu Abraham: Du aber halte meinen Bund, du und deine Nachkommen, Generation um Generation. Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch, muss beschnitten werden. Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch. Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, seien sie im Haus geboren oder um Geld von irgendeinem Fremden erworben, der nicht von dir abstammt. Beschnitten muss sein, der in deinem Haus Geborene und der um Geld Erworbene. So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein. Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.“ (Bibel, Gen 17,9-14)

„Abraham nahm nun seinen Sohn Ismael, sowie alle in seinem Haus Geborenen und alle um Geld Erworbenen, alle männlichen Personen vom Haus Abraham, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut noch am selben Tag, wie Gott ihm befohlen hatte. Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde, und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. Am selben Tag wurden Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten. Auch alle Männer seines Hauses, die im Haus Geborenen und die um Geld von Fremden Erworbenen, wurden mit ihm beschnitten.“ (Bibel, Gen 17,23-27)

„Lebt bei dir jemand als Fremder, der das Pascha zur Ehre des Herrn feiern will, so muss er alle männlichen Angehörigen beschneiden lassen, dann darf er sich am Pascha beteiligen. Er gilt dann wie ein Einheimischer. Doch kein Unbeschnittener darf davon essen.“ (Bibel, Ex 12,48)

Prophet Mohammed war mit Ismael verwandt. Ich glaube, dass dies der Grund dafür ist, warum die Muslime ihre Söhne bis zum Alter von 12 oder 13 Jahren beschneiden lassen. Die Propheten Jesus und Mohammed waren beschnitten, noch bevor sie Propheten wurden. Jesus wurde laut dem Neuem Testament im Alter von acht Tagen beschnitten und Mohammed war der Überlieferung nach schon bei der Geburt beschnitten.

„Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde.“ (Bibel, Lk 2,21)

Die Sunniten sagen, dass die Beschneidung Sunna ist. Eigentlich ist es eine von Juden und Christen übernommene Tradition. Im Islam ist die Beschneidung nicht verpflichtend für den Mann. Heutzutage beschneiden die Muslime und die Juden ihre Söhne. Nach heutigem Wissen ist die Beschneidung der Männer gut für die Gesundheit. Damit schützt der Mann sich vor vielen Krankheiten. Die Beschneidung von Frauen kennt man auch in den weiter unten genannten Ländern.

Hier einige wichtige Informationen:

Die Beschneidung wird unter anderem in Ägypten und in Somalia von Muslimen praktiziert, von Juden in Äthiopien und von den christlichen Igbo in Nigeria. In den westlichen Ländern ist man diesem Brauch gegenüber eher abgeneigt und auch Muslime selbst widersetzen sich dieser Sitte , die weder etwas mit dem Koran, noch mit dem wahren Islam zu tun hat. In der Türkei oder in türkisch sprechenden Länder existiert so etwas nicht. Zu behaupten, dass es eine muslimische Tradition ist, ist nichts weiter als eine einfache Lüge. Es ist eine regionale Tradition, sowohl unter Muslimen, als auch manchmal unter Christen und Juden.

Die Beschneidung der Frauen ist ein Brauch alter Kulturen in Nordafrika. Das religiöse Bekenntnis hat mit christlichen, jüdischen und muslimischen Gesellschaften in Nordafrika nichts zu tun. Die Beschneidung der Frauen wird durchgeführt, um für sie den Genuss des Sexuallebens zu verringern und Untreue zu verhindern. Ganz im Gegenteil zum Islam, wo die Frau ein Recht auf den Genuss des Sexuallebens hat ebenso wie auch der Mann!

„(…) Sie sind euch ein Gewand, und ihr seid ihnen ein Gewand. (…)“ (Koran, 2/187)

„(…) Und wie die Frauen Pflichten haben, so haben sie auch Rechte, nach dem Brauch; (…)“ (Koran, 2/228)

Es gibt einen Grund, Ihnen zu erklären, warum das alles nicht nach den Vorschriften des Islams ist: Der Koran verbietet, dass sich ein Mensch selbst oder anderen körperliches Leid antut. Über die Beschneidung von Frauen hörten wir das erste Mal in Österreich. Man versucht in Österreich den Islam durch solch falsche Aussagen schlecht zu stellen. Wie oben bereits festgestellt wurde, ist die Beschneidung der Frauen eine ungesunde, egoistische Tradition. Eine Tradition, die von egoistischen Männern erfunden und als Glaube verkauft wurde.

„(…) Ohne dass die Reichen darin gesprochen hätten: ‘Wir fanden unsere Väter auf einem Weg, und wir treten in ihre Fußstapfen.’ (Ihr Warner) sprach: ‘Wie! auch wenn ich euch eine bessere Führung bringe als die, bei deren Befolgung ihr eure Väter fandet?’ Sie sprachen: ‘Wir leugnen das, womit ihr gesandt seid.’“ (Koran, 43/23-24)

Wer über den Islam sprechen will, muss zunächst deutlich machen, was genau er darunter versteht. Muslime unterscheiden zwischen dem traditionellen Islam, der auf den Sitten und Gebräuchen des Nahen Ostens beruht, und dem wahren Islam, der im Koran festgehalten ist und durch den Propheten Mohammed verkündet wurde.

Maria Magdalena Sevgen

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