Aufregung um Trump-Spezl
Hat Elon Musk die Hand zum Hitlergruß ausgestreckt?
Während die Geste des amerikanischen Milliardärs Elon Musk bei der Begrüßung von Trumps WählerInnen während der Amtseinführung des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, dem Nazi-Gruß sehr ähnlich war, wurden Musks widersprüchliche Aufzeichnungen enthüllt. Tech-Milliardär Elon Musk sorgte bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump mit einer Geste ähnlich dem Hitlergruß für Aufsehen – aber auch inhaltlich geht Trump mit „Executive Orders“ (Dekreten) bereits zur Sache. Ist das die „angekündigte Diktatur für einen Tag“?
In rechten Kreisen in den USA wurde Musk Medienberichten zufolge für seine Geste gefeiert. Der Autor Evan Kilgore, ein Unterstützer Trumps, nannte Musks Aktion „unglaublich“. Die rechtsextreme und rassistische Gruppe White Lives Matter postete auf Telegram ein Lob für Musk: „Elon Musk stoppt den Genozid an den Weißen. Danke, dass du uns (manchmal) hörst. Die weiße Flamme wird sich wieder erheben.
Die US-Historikerin Claire Aubin, die sich mit Nationalsozialismus in den USA befasst, schrieb auf X, Musks Gruß sei in der Tat ein „Sieg Heil“ wie bei Hitler gewesen. „Nach meiner professionellen Einschätzung haben sie alle recht“, schrieb sie mit Blick auf viele Nutzer, die das genauso sahen. Auch die Faschismusforscherin Ruth Ben-Ghiat schrieb auf X, dies sei ein „Nazi-Gruß“ gewesen – „und zwar einer, der ziemlich aggressiv war“.
Zuvor hatte Musk am Tag von Trumps Vereidigung von der „Rückkehr des Königs“ geschwärmt. Seinen Beitrag auf X illustrierte Musk mit zwei Bildschirmaufnahmen: einmal dem einst gesperrten Trump-Account von Twitter und einmal dem neuen offiziellen Präsidentenprofil.
Von jüdischen NGO Organization Anti-Defamation League (ADL), die sich gegen Antisemitismus einsetzt, wurde Musk hingegen in Schutz genommen. „Elon Musk machte eine unbeholfene Geste in einem enthusiastischen Moment, keinen Nazi-Gruß“, erklärte die ADL auf X. Die Demokratin Alexandria Ocasio-Cortez schlussfolgerte daraus, dass man offiziell aufhören könne, „sich an Sie als glaubwürdige Informationsquelle zu wenden“.
Der amerikanische Milliardär Elon Musk, mit einem Vermögen von 433,9 Milliarden Dollar derzeit der reichste Mensch der Welt, sagte in seiner Rede nach der Vereidigung von Donald Trump, dem zum zweiten Mal gewählten Führer der Republikaner und 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten: „So sieht ein Sieg aus, und es war kein gewöhnlicher Sieg. Das war der Wendepunkt der menschlichen Zivilisation“.
ELON MUSKS MISSION
Musk, der das in Trumps zweiter Amtszeit geschaffene Department of Government Efficiency (DOGE) leiten wird, hatte zuvor getwittert, die als rechtsextrem eingestufte AfD bei den Wahlen 2024 in Deutschland zu unterstützen.
Retter AfD
In seinem Tweet zur Unterstützung der AfD bei den Wahlen in Deutschland schrieb Musk: „Nur die AfD kann Deutschland retten“.
ELON MUSK VOM WEISSEN HAUS VERURTEILT
Im Jahr 2023 reagierte Elon Musk auf den Beitrag eines Nutzers auf X: „Juden benutzen den Hass, von dem sie wollen, dass die Leute aufhören, ihn gegen sie zu benutzen, gegen Weiße.“ Andrew Bates, damals stellvertretender Sprecher des Weißen Hauses, wurde vom Weißen Haus der Biden-Administration mit den Worten verurteilt: „Wir verurteilen die widerliche Förderung von antisemitischem und rassistischem Hass auf das Schärfste.“
MUSKS WIDERSPRÜCHE
Andererseits erklärte Musk in einem anderen Post, dass einige Slogans, die von palästinensischen Anhängern verwendet werden, „Völkermord implizieren“ und dass die Konten derjenigen, die diese Slogans verwenden, gesperrt werden könnten.
In seiner Rede auf der Konferenz der Europäischen Jüdischen Union 2024 sagte er: „Ich bin mit jüdischen Menschen aufgewachsen, ich bin in einen hebräischen Kindergarten gegangen, und mein Name ist ein sehr jüdischer Name. Als ich 13 Jahre alt war, ging ich nach Israel, die meisten meiner Freunde sind Juden, manchmal sage ich ‚Bin ich auch ein Jude‘, ich bin wie ein Jude“.
DIE SICHT DER WESTLICHEN MEDIEN
Erin Burnett von CNN nannte den Gruß „bizarr“, während Batya Ungar-Sargon von Newsweek meinte, „es war das Zeichen eines Aspergerianers, der sein Herz vor Freude in die Menge schickt“ und hinzufügte: „Musk ist ein Freund der Juden“.
DER RÖMISCHE GRUSS
Israelische Medien kommentierten den Gruß als „den römischen Gruß, der normalerweise mit dem Nazi-Gruß in Verbindung gebracht wird“.
Obwohl von Elon Musk noch keine Stellungnahme vorliegt, scheint diese Situation, die weder der erste noch der letzte Vorfall von Musk ist, während seiner Mission in den USA für viel Gesprächsstoff zu sorgen.
QUELLEN
https://x.com/elonmusk/status/1881547272556777647
https://www.zeit.de/politik/2025-01/donald-trump-amtseinfuehrung-rede-elon-musk