Zadics Kampf für mehr Transparenz und gegen den „stillen Tod der Justiz“ und Korruption – auch international?

Birol Kilic, Analyse und Beobachtungen aus Wien, 07.06.2023

Die Justizministerin der Republik Österreich traf mit den MitgliederInnen des prominenten “Verbandes der Auslandspresse in Wien” zusammen.

 

Die österreichische Bundesministerin für Justiz Alma Zadic traf den Verband der Auslandspresse in Wien (c)Türkische Allgemeine.

“Die 39-jährige österreichische Justizministerin Alma Zadie kämpft für mehr Transparenz, gegen den „stillen Tod der Justiz“ und gegen die  Korruption im Land und für Reformen. Sie will die Unabhängigkeit und damit die Glaubwürdigkeit der Justiz im Land stärken und politische Einflussversuche möglichst verhindern.

Es ist ihr gelungen, mehr Geld für mehr Personal auf allen Ebenen der Justiz auszuhandeln. Mehr Staatsanwälte, mehr Personal in den Justizwachen und im System insgesamt haben erste Verbesserungen gebracht. Weitreichende Reformen, wie die Einsetzung einer dreiköpfigen Generalstaatsanwaltschaft, die unabhängig von Ministerentscheidungen Verfahren einleiten oder stoppen kann, sind in der Koalition mit der Volkspartei aber noch nicht durchsetzbar.

Die österreichische Bundesministerin für Justiz Alma Zadic traf den Verband der Auslandspresse in Wien
(c)Türkische Allgemeine.

Das Ende des in Österreich seit fast 100 Jahren geltenden Amtsgeheimnisses ist auf halbem Wege stecken geblieben. Nur Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern sollen verpflichtet werden, ihre Bürger umfassend zu informieren. Schade nur, dass sehr viele Gemeinden im Land unter der 5000er-Grenze bleiben. Die promovierte Juristin wurde im bosnischen Tuzla geboren, bevor ihre Eltern nach dem Zerfall Jugoslawiens nach Österreich emigrierten. Sie studierte unter anderem an der Columbia University in New York. Als Quereinsteigerin kam sie zu den österreichischen Grünen und zog mit 33 Jahren ins Parlament ein.

Als die Grünen und die konservative Volkspartei 2020 eine Koalition eingingen, wurde sie Justizministerin. Als erste Frau in diesem Amt und als Chefin eines Hauses, das jahrzehntelang konservativ oder freiheitlich regiert wurde und eine entsprechende Personalstruktur hatte. Keine leichte Aufgabe, mit der sie manchmal überfordert schien, wenn es um die komplexen politischen Veränderungen in der österreichischen Justiz ging, die zum Teil noch tief im 20. Jahrhundert verhaftet war. Drei Dinge will sie bis zur Neuwahl des Parlaments im September 2024 noch versuchen: Mehr Gewaltschutz für Frauen, einen besseren Kostenersatz für freigesprochene Angeklagte, die bisher nur ein Zehntel ihrer Kosten ersetzt bekommen, und schließlich die Einrichtung einer vom Ministerium unabhängigen Generalstaatsanwaltschaft. Es ist zu befürchten, dass alle drei Vorhaben am Widerstand der Volkspartei scheitern werden”.

All dem kann man nur höchsten Respekt zollen, aber noch gefährlicher ist die internationale Korruption, Geldwäsche und Bestechung über Österreich.

Justizministerin Alma Zadic versuchte vor der internationalen Presse in Wien auch Fragen der Zeitung “Türkische Allgemeine” zu Sezgin Baran Korkmaz zu beantworten, die vom österreichischen Justizministerium unter ihrer Führung an die USA ausgeliefert wurde.

Was ist passiert? 

Über die dubiosen Beziehungen von Sezgin wurde am vergangenen Sonntag in der Presse unter dem Titel “Die Österreich-Connection des türkischen Skandalhotels” und in der türkischen Zeitung in der Türkei “DIKEN” berichtet.  Österreich soll nicht nur im Inland als korruptionsfrei und im Check and Balance international hohe Anerkennung erlangen, sondern auch im Kampf gegen die Auslandsmafia und Auslandsgeldwäsche und Korruption, die Österreich mit autochthonen ÖsterreichInnen als Hinterland nutzen wollen, Vertrauen gewinnen. Unter dem Stich schadet das der österreichischen Demokratie und dem Vertrauen der BürgerInnen gegen den Rechtsstaat.

 

Sezen Baran Korkmaz  und “Österreich-Connection des türkischen Skandalhotels”

Die Justizministerin versuchte auch, die Fragen der Türkischen Allgemeinen in Bezug auf den kurdischstämmigen türkischen Staatsbürger Sezgin Baran Korkmaz zu beantworten, die am vergangenen Sonntag in der Presse unter dem Titel “Die Österreich-Connection des türkischen Skandalhotels” veröffentlicht wurden.

Sezgin Baran Korkmaz wurde im Juni in Österreich verhaftet. Die USA werfen ihm unter anderem Geldwäsche vor. Österreich liefert den kurdisch-türkischen Geschäftsmann, der in der Türkei in mehrere Fälle von Politik-Bürokratie-Business-Mafia und Geldwäsche verwickelt sein soll, an die USA aus. Korkmaz war im Juni 2021 auf Ersuchen der USA in Österreich festgenommen worden. Laut Anklage soll er daran beteiligt gewesen sein, mehr als 133 Millionen Dollar an illegalen Einnahmen über Bankkonten in der Türkei und Luxemburg zu waschen. Dies teilte das US-Justizministerium in einer Erklärung mit. Im Falle einer Verurteilung drohen Korkmaz 20 Jahre Haft pro Anklagepunkt: Geldwäsche, Betrug und Behinderung der Justiz.

 

Ein Welser Unternehmer kaufte das Hotel von Sezgin Baran Korkmaz, als dieser in Österreich war.

Ein skandalumwittertes Luxushotel namens Paramoind Hotel, heute Be Preemium, das in der Türkei zeitweise für mafiöse, korrupte und unglaubliche Schlagzeilen sorgte, wurde laut Presseberichten (DIKEN, BIRGÜN, Presse) von dem kurdisch-türkischen Geschäftsmann Sezgin Baran Korkmaz betrieben. Er wurde in Österreich verhaftet. Heute betreibt ein Welser Unternehmer das Hotel, das Korkmaz während seiner Haft in Österreich gekauft hat. Aus Wien kommen Analysen und Beobachtungen.

Es gibt neue Informationen über den Verbleib von Sezgin Baran Korkmaz, der in Österreich festgenommen wurde, nachdem in der Türkei gegen ihn ermittelt und er an die USA ausgeliefert worden war. Korkmaz wurde bei seiner Verhaftung von einem österreichischen Geschäftsmann besucht. Ein anderer österreichischer Geschäftsmann, der sich mit diesem Geschäftsmann getroffen hat, ist der Besitzer des Paramount Hotels, der jetzt das Hotel in Österreich von Korkmaz gekauft hat. Wie viel hat er dafür bezahlt? Für wie viel ist ein Rätsel?

Korkmaz, gegen den in der Türkei wegen “Geldwäsche” ermittelt wurde, “reiste” im Jahr 2020 nach Österreich, nachdem gegen ihn ein Haftbefehl erlassen worden war. Korkmaz, gegen den auch in den USA ein Verfahren anhängig ist, wurde auf Ersuchen des US-Justizministeriums in Österreich festgenommen. Im Juli 2022 wurde Korkmaz an die Vereinigten Staaten ausgeliefert.

In dem in Salt Lake City, Utah, anhängigen Verfahren wird Korkmaz “Geldwäsche”, “illegaler Geldtransfer” und “Behinderung der Justiz” vorgeworfen. Korkmaz wurde am 1. August freigelassen. Der nächste Gerichtstermin ist für Oktober 2023 angesetzt.

Fragwürdiger Knastbesuch in Österreich

 

Die türkische Zeitung Diken in der Türkei und die österreichische Zeitung Die Presse recherchierten zwei Monate lang über die Tage von Korkmaz in Österreich, über die auch die Wiener Zeitung Yeni Vatan Gazetesi-Neue Heimat Zeitung seit mehr als zwei Jahren ausführlich berichtet. Sezen Baran Korkmaz wurde am 19. Juni 2021 im österreichischen Traunkirchen festgenommen und inhaftiert.

Traunkirchen ist einer der beliebtesten Ferienorte des Landes. Es wird vermutet, dass Korkmaz zum Zeitpunkt seiner Verhaftung über den Kauf eines Luxushotels am See oder den Verkauf seines Hotels in Bodrum verhandelte. Ein Mann, über den die US-Justiz kein gutes Wort verliert (siehe unten mit Quellen), sitzt in Österreich und kauft und verkauft Hotels. Tatsächlich hat er eines seiner Skandalhotels an einen österreichischen Unternehmer verkauft (siehe unten).

Siegmund Kahlbacher  besucht Korkmaz im Gefängnis in Österreich

Neben den USA war auch die Türkei wegen des Verdachts auf Schwarzgeld hinter Korkmaz her. Damals besuchte der österreichische Geschäftsmann Siegmund Kahlbacher Korkmaz im Gefängnis. Kahlbacher ist Unternehmer und Hotelier. Ihm gehört das Hotel Helen Sacher Baden. Die Wege der beiden sollen sich 2016 gekreuzt haben, warum? Die Frage bleibt bis heute unbeantwortet.

Zwei Österreicher: Nach Siegmung Kahlbacher jetzt Jürgen Hesz

Interessant an Siegmung Kahlbachers Besuch bei Korkmaz im Gefängnis ist, dass sich seine Wege mit denen des Unternehmers Jürgen Hesz kreuzten. Hesz ist derzeit Eigentümer der Firma Meta Solution in Österreich, die der Jürgen Hesz Stiftung gehört und jetzt das Skandalhotel in der Türkei betreibt, das früher unter dem Namen Paramount bekannt war und jetzt Bee Premium Hotel heißt, das Korkmaz’ Unico-Versicherung gehört und in dem viele türkische Journalisten, Justizbeamte und Bürokraten “untergebracht” sind, die sich lautstark beschweren und berichten, dass sie bei seiner Geldwäsche bestochen oder zum Machtmissbrauch angestiftet wurden. Viele von ihnen wurden in den letzten zwei Jahren in der Türkei inhaftiert oder mussten ihren Beruf aufgeben. Die Wege von Jürgen Hesz und Siegmund Kahlbacher kreuzten sich 2016, als Kahlbacher bekannt gab, das Schloss von Hesz gekauft zu haben.

Am 12. November 2021 kaufte Hesz das Skandalhotel Paramount und benannte es in Bee Premium Hotel um.

Das Hotel wurde von der Firma Free Petrol Ürünleri von Sezen Baran Korkmaz betrieben und hat laut türkischen Medien einen Wert von 500 Millionen Euro. Am 12. November 2021 übertrug das Unternehmen, das Kazım Albayrak gehört, alle seine Anteile an Meta Solution (Jürgen Hesz), ein Unternehmen mit Sitz in Österreich, vor dem Korkmaz geflohen war. Seit dieser Übertragung ist Meta Solution Eigentümerin der Betreibergesellschaft des Hotels. Eigentümer der Gesellschaft ist laut Handelsregister Jürgen Hesz. Hier stellt sich die Frage, um wie viel Jürgen Hesz über seine Firma Meta Solution, die wiederum seiner Stiftung in Österreich gehört, das Hotel gekauft hat und wie das Geld aus dem Verkauf des Hotels geflossen ist. In den türkischen Medien wurde bekannt, dass das Hotel vom Umweltministerium der AKP 20.000 m2 Wald zugesagt bekommen hat.

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Über Sezen Baran Korkmaz hatte Siegmund Kahlbacher nur Gutes gehört, aber warum sagt die US-Justiz nichts Gutes über Korkmaz?

Auf die Frage der Presse, warum er Korkmaz besucht habe, antwortete Kahlbacher, er habe “sowohl in Österreich als auch in der Türkei nur Gutes über Korkmaz gehört”. Sezgin sagte, er wisse, dass die Verhaftung von Baran Korkmaz politisch motiviert gewesen sei, dass er vielen Menschen in der Türkei geholfen habe, dass er seine Geschichte von einem Anwalt gehört habe und dass er sich für ein gerechtes Urteil einsetze.

Kahlbacher sagte in der Presse auch, dass er einige Familienmitglieder von Korkmaz getroffen habe und dass er Korkmaz einmal getroffen und gesagt habe, dass er “ein ehrenwerter Mann” sei. Kahlbacher drückte auch seine “große Freude” über die Freilassung von Korkmaz aus und betonte seinen “Wunsch, ihn zu treffen”. Sezgin Baran Korkmaz ist heute in Utah in der Obhut des U.S. Marshals Service angekommen. Korkmaz wurde in Salt Lake City, Utah, angeklagt, mehr als 133 Millionen Dollar an illegalen Erlösen über Bankkonten gewaschen zu haben, die er in der Türkei und in Luxemburg kontrollierte. Laut einer zusätzlichen Anklageschrift vom April 2021 stehen die Erlöse im Zusammenhang mit einem von Jacob Kingston, Isaiah Kingston und Levon Termendzhyan in Plymouth, Utah, inszenierten Plan, das US-Finanzministerium zu betrügen, indem sie gefälschte Anträge für Steuergutschriften in Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar einreichten, die angeblich für die Produktion und den Verkauf von Biodiesel durch ihr Unternehmen Washakie Renewable Energy LLC bestimmt waren. Laut Quellen des US-Justizministeriums in der ergänzenden Anklageschrift der US-Justiz entwickelte Korkmaz Anfang 2018 auch einen Plan, um Jacob Kingston und Isaiah Kingston zu betrügen, indem er fälschlicherweise behauptete, er könne sie durch ungenannte Regierungsbeamte vor einer Untersuchung durch die Bundes Grand Jury und vor Zivilklagen schützen. Im Gegenzug überwiesen ihm die Kingstons über mehrere Monate hinweg 6 Millionen US-Dollar.

Außerdem soll Korkmaz gegenüber Bundesbeamten falsche Angaben gemacht haben, um das laufende Strafverfahren gegen Kingston und Termendzhyan zu behindern. Neben anderen Falschaussagen soll Korkmaz über Überweisungen in Höhe von 38 Millionen Dollar auf ein von Termendzhyan kontrolliertes Bankkonto gelogen haben.

“Die erfolgreiche Festnahme und Auslieferung von Baran Korkmaz zeigt das Engagement des US-Justizministeriums, mit unseren internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um diejenigen zu verfolgen, zu fassen und zurückzubringen, die versuchen, das amerikanische Volk zu betrügen”, sagte Stuart M. Goldberg, amtierender stellvertretender Generalstaatsanwalt der Steuerabteilung des Justizministeriums.

“Dank unserer Strafverfolgungspartner und ihrer Kolleginnen und Kollegen in Österreich und im Libanon sind wir nun in der Lage, Korkmaz für die anhängigen Anklagen vor Gericht zu bringen und beträchtliche Einziehungserlöse zu erzielen.

“Wir loben unsere Partner in der Steuerbehörde und im Justizministerium dafür, dass sie Sezgin Baran Korkmaz im Namen der amerikanischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler verfolgt und seine Rückkehr nach Utah sichergestellt haben, damit er sich vor einem US-Bezirksgericht verantworten kann”, sagte US-Staatsanwältin Trina A. Higgins für den Bezirk Utah. “Wir sind auch dankbar für die Bemühungen unserer ausländischen Partner im Libanon und in Österreich, insbesondere des Fugitive Active Search Teams des österreichischen Bundeskriminalamts, Korkmaz im Ausland aufzuspüren.”Im Juli 2019 bekannten sich Jacob und Isaiah Kingston schuldig und 2020 sagten die beiden Männer im Prozess gegen Levon Termendzhyan in Utah aus. Die Geschworenen befanden Termendzhyan in allen Anklagepunkten für schuldig. Die Kingstons und Termendzhyan warten auf das Urteil.

Im Falle einer Verurteilung droht Korkmaz eine Höchststrafe von 20 Jahren Haft für jeden der Anklagepunkte Verschwörung zur Geldwäsche, Drahtbetrug und Behinderung der Justiz. Ein Bezirksrichter wird das Strafmaß unter Berücksichtigung der U.S. Sentencing Guidelines und anderer rechtlicher Faktoren festlegen.

Die Kriminalpolizei des IRS, die Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen der Umweltschutzbehörde und das Verteidigungsministerium DCIS untersuchen den Fall.

Im Falle einer Verurteilung droht Korkmaz eine Höchststrafe von 20 Jahren Gefängnis für jeden Anklagepunkt der Verschwörung zur Geldwäsche, des Drahtbetrugs und der Behinderung eines amtlichen Verfahrens. Ein Bezirksrichter wird das Strafmaß unter Berücksichtigung der U.S. Sentencing Guidelines und anderer rechtlicher Faktoren festlegen.

Die Kriminalpolizei des IRS, die Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen der Umweltschutzbehörde und das Verteidigungsministerium DCIS untersuchen den Fall.

Das Office of International Affairs des Justizministeriums und der Rechtsattaché des FBI in Wien spielten eine Schlüsselrolle bei der Verhaftung und erfolgreichen Auslieferung von Korkmaz. Der stellvertretende US-Staatsanwalt Cy Castle für den Bezirk Utah, Senior Policy Advisor Darrin L. McCullough von der Geldwäsche- und Vermögensabschöpfungsabteilung der Strafabteilung und der U.S. Marshals Service leisteten wichtige Unterstützung bei der Beschlagnahmung der Queen Anne Yacht und ihrem anschließenden Verkauf.

Staatsanwalt Richard Rolwing und Senior Litigation Counsel John Sullivan von der Steuerabteilung führen die Anklage in diesem Fall. Eine Anklageschrift ist nur eine Behauptung und der Angeklagte gilt solange als unschuldig, bis seine Schuld vor Gericht zweifelsfrei bewiesen ist.

Österreicher Jürgen Hesz schweigt

Die hartnäckigen Fragen der Presse, warum er das Hotel von Korkmaz, der aus der Türkei nach Österreich gekommen war und gegen den Haftbefehle aus zwei verschiedenen Ländern vorlagen, betreibe und ob er sich mit Korkmaz getroffen habe, wollte Jürgen Hesz hingegen lieber nicht beantworten.

Bestechung, Bestechlichkeit und Anstiftung zum Amtsmissbrauch in Österreich

Es besteht der Verdacht, dass in Österreich wohnhafte kurdische, türkische und arabische Personen, die seit Jahren wegen Steuerhinterziehung und Bestechung den österreichischen Behörden bekannt sind und bisher nur durch bekannte österreichische Wirtschaftstreuhänder und Rechtsanwälte und deren Netzwerke mit hohen Millionenbeträgen geschützt wurden, als Mittelsmänner oder Strohmänner in diese Geschäfte verwickelt waren und dass es in Wien zu einigen Immobiliengeschäften mit hohen Summen gekommen ist. Fazit bzw. Anfangsverdacht: Geldwäsche in Österreich und in der EU, wo durch Anstiftung von Behörden und PolitikerInnen mit prominenten Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten unter den Teppich gekehrt und die Demokratie der Republik Österreich beschädigt wird.

 

Geldwäscheverdachtsmeldungen in Österreich reichen nicht aus. 

 

Die Geldwäschemeldestelle in Österreich ist zweifellos die zentrale Stelle für die Entgegennahme und Analyse von Geldwäscheverdachtsmeldungen. Reicht das? Nein!

Innenminister Gerhard Karner eröffnete am 5. Oktober 2023 die achte Geldwäschetagung in der Wirtschaftskammer Wien. Im Jahr 2022 wurden im Bundeskriminalamt rund 7.000 Akteneingänge zu Geldwäscheverdachtsmeldungen bearbeitet, ein Plus von 16 Prozent. Cyberbetrug bleibt häufigste Vortat.

Ein besonderer Fokus der Geldwäschemeldestelle wird im Jahr 2023 auf dem noch ausstehenden Geldwäschepaket der Europäischen Kommission liegen, das eine Harmonisierung des europäischen Geldwäscherechts vorsieht. Die neuen Grundlagen werden auch Änderungen für die Arbeit der europäischen Geldwäschemeldestellen mit sich bringen. Darüber hinaus wird voraussichtlich im Jahr 2024 die Überprüfung des österreichischen Systems zur Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung durch die Financial Action Task Force, ein internationales Gremium mit Sitz bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Paris, stattfinden. Ist das ausreichend? Nein, ist es nicht.

Wir wünschen der Türkei und Österreich alles Gute und gute Beziehungen,  vor allem null organisierte Kriminalität, null Geldwäsche und null Korruption. Aber im Global Index of Organized Crime 2023 steht die Türkei auf Platz 1 in Europa und auf Platz 14 in der Welt. Sind wir im Film “Es war einmal Amerika” oder “Es war einmal die Türkei” oder im Film “L.A. Confidential”? Nein, schlimmer noch. ( Birol Kilic, Türkische Allgemeine, 07.10.2023)

Quellen:

U.S. Attorney’s Office, District of Utah veröffentlichte am Friday, July 15, 2022 folgende Pressemitteilung über Sezen Baran Korkmaz, die auch auf der offiziellen Website in englischer Sprache verfügbar ist. https://www.justice.gov/usao-ut/pr/turkish-businessman-extradited-austria-face-money-laundering-and-wire-fraud-charges

https://www.diken.com.tr/sezgin-baran-korkmazin-avusturyadaki-ayak-izleri-cezaevinden-paramount-otele/

https://www.diepresse.com/17709882/die-oesterreich-connection-des-tuerkischen-skandalhotels

https://www.diepresse.com/6164694/eine-auslieferung-die-ankara-nervoes-macht

https://www.derstandard.de/story/2000137568183/oesterreich-lieferte-tuerkischen-geschaeftsmann-an-usa-aus

https://bepremiumhotels.com/tr

https://www.tuerkische-allgemeine.de/2023/09/29/weltindex-der-organisierten-kriminalitaet-2023-tuerkei-leider-spitzenreiter-in-europa-platz-14-weltweit/

Wer ist Sezgin Baran Korkmaz und was hat er mit Österreich zu tun?

-Sezgin Baran Korkmaz (Geburtsdatum 1977 in Digor, Kars Türkei) ist ein türkisch-kurdischer Geschäftsmann und Präsident der SBK Holding. Im Juni 2021 wurde er auf Ersuchen eines US-amerikanischen Gerichts in Österreich festgenommen.

-In seiner Kindheit war  Korkmaz nach eigenen Angaben Schuhputzer.

In der Türkei ist er als Wohltäter bekannt, der in scheinheiliger PR-Aktion Stipendien für Studenten aus Kars und syrische Flüchtlinge zur Verfügung stellte, um Politik, Bürokratie und Medien zu beeinflussen.

Er soll auch mehrere Unternehmen im Energie- und Pharmasektor besitzen, die er laut türkischen Medien und Gerichten mit mafiösen Methoden erworben hat.

-2009 war er Mehrheitsaktionär bei der Gründung von Konak Heat.

– 2016 schloss sich die SBK Holding mit der amerikanischen Washakie Renewable Energy zusammen, die in der Türkei investieren wollte.

-Über die SBK Holding kaufte er 2017 die Fluggesellschaft Borajet für 260 Millionen Dollar von Yalçin Ayasli.

– Der türkische Ex-Innenminister Süleyman Soylu (AKP-Partei) nutzte während der Kampagne zum Verfassungsreferendum 2017 einen Bombardier-Businessjet von Borajet von Sezen Baran Korkmaz.

– Das Organized Crime and Corruption Reporting Project berichtet, dass Korkmaz zusammen mit amerikanischen Geschäftsleuten an dem Versuch beteiligt war, den christlichen Pastor Andrew Brunson im Oktober 2018 aus türkischer Haft zu befreien.

– Außerdem soll er für seinen in den USA strafrechtlich verfolgten US-Geschäftspartner Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan organisiert haben.

-Ende September 2020 ordnete ein Gericht in Istanbul die Beschlagnahmung der Vermögenswerte von Korkmaz in der Türkei an und verhängte ein Ausreiseverbot.

-Am 17. November wurden seine Vermögenswerte jedoch freigegeben und ein türkisches Gericht erlaubte ihm wieder zu reisen.

-Korkmaz verließ die Türkei am 5. Dezember 2020[10], während zehn leitende Angestellte seiner Unternehmen unter dem Vorwurf der Geldwäsche festgenommen wurden.

-Nach Angaben des türkischen Mafiabosses Sedat Peker wurde Korkmaz vom Innenminister Soylu vor einer möglichen Strafverfolgung und Verhaftung gewarnt, und nach Angaben von Duvar konnte er mehrere seiner Immobilien in der Türkei verkaufen, bevor sie beschlagnahmt wurden.

-Ende Dezember 2020 wurde in der Türkei ein Haftbefehl gegen ihn erlassen, der mit seiner finanziellen Partnerschaft mit Führungskräften der Washakie Renewable Energy begründet wurde, die sich beide vor einem Gericht in Utah schuldig bekannten. [Im April 2021 wurde berichtet, dass er sich in der Schweiz aufhielt, und am 19. Juni 2021 wurde er von den österreichischen Behörden wegen Geldwäsche in Höhe von 133 Millionen Dollar verhaftet, die er in den Kauf von Immobilien in der Schweiz und der Türkei, die türkische Fluggesellschaft Borajet und eine Jacht namens Queen Anne investiert hatte.

-Nachdem Österreich der Auslieferung sowohl an die Türkei als auch an die USA zugestimmt hatte, wurde im Juli 2022 der Auslieferung an die USA der Vorzug gegeben, da die Verbrechen zunächst in den USA aufgedeckt wurden und sich die potenziellen Opfer hauptsächlich in diesem Land aufhielten.

-Am 15. Juli 2022 wurde Korkmaz von Österreich an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, um sich dort wegen Geldwäsche und Betrugs zu verantworten.

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  19. ^ Singh, Kanishka (July 15, 2022). “UPDATE 1-Turkish businessman extradited to U.S. to face laundering, fraud charges”Yahoo! NewsTurkish businessman Sezgin Baran Korkmaz was extradited from Austria and arrived on Friday in Utah to face money laundering and wire fraud charges, the U.S. Justice Department said in a statement.
Andreas Günes

Journalist

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